Auf den Spuren der Heiligen Idda von Toggenburg

IMG_0743 (Foto: Heidi Kallenbach)

Ein aussergewöhnliches Leben
Heidi Kallenbach,
Nun haben alle von der Heiligen Idda von Toggenburg gehört! Eine wunderbare Legende rankt sich um diese aussergewöhnliche Frau, auf deren Spuren wir uns auf unserer diesjährigen Maiwallfahrt begeben haben. Wer die Geschichte nicht kennt, kann sie gerne nachlesen auf www.heiligenlexikon.de/BiographienI/Ida_Ita_Idda_von_Toggenburg.htm.

Beeindruckt von dieser zwar legendenhaft gestalteten Lebensgeschichte, aber historisch gesicherten Figur, liessen wir uns auf unserer Fahrt ins Hochmittelalter versetzen, wo Menschen ebenso wie heute liebten und litten, verurteilten und um Verzeihung baten.

Viele von unserer Gruppe kannten unser Reiseziel bereits, zuerst das Kloster Fischingen; sind sie doch durch Herkunft, Heirat und Jubiläen eng mit dem Kloster und der Wallfahrtskirche Iddaburg verbunden. So standen wir miteinander in der Klosterkirche bewegt vor dem Grab der ehemaligen Fürstin, die als Reklusin gestorben war; wurden dann über halsbrecherische Kurven auf den Iddahügel gefahren, eine Felsnase der Alttoggenburger Hügelkette auf 966 m, seit über 160 Jahren ein beliebter Wallfahrtsort. Pater Walter Gassmann, der seit 10 Jahren Wallfahrtspriester auf der Iddaburg ist, hat uns nach einem herrlichen, reichlichen Mittagessen im Pilgergasthaus in die Geschichte der Wallfahrt auf dem "Heiligen Berg" eingeweiht.

„Die Legende von der Heiligen Idda ist die Geschichte einer Frau, die ein schweres Schicksal erleidet. Sie findet ihren Weg durch die Dunkelheit und gewinnt ein eigenes Leben zurück“ – so zitierte Pfarrer Pascal Marquard in seiner Wallfahrts-Predigt eine Aussage von Pater Gregor, Prior des Klosters Fischingen, über die Heilige Idda. Die eindrückliche Liturgie und unser Gesang, begleitet von Misi Tamás an der Orgel, füllten die kleine, wunderschön ausgestaltete Wallfahrtskirche und schenkten uns ein besonderes Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Nach der Heiligen Messe besuchten wir zum Schluss die Lourdesgrotte und überzeugten uns persönlich davon, wie steil die Abhänge auf dem Hügel der ehemaligen Toggenburg tatsächlich sind. So bekamen wir einen Eindruck von dem Drama, das sich abgespielt haben musste, als Eifersucht und Wut die Oberhand gewonnen hatten über Liebe und Vertrauen.

Jeder Besuch in St. Iddaburg dient dem Erhalt dieses einzigartig schönen Wallfahrtsortes im Toggenburg. Und übrigens: der Himmel hatte ein Einsehen; erst pünktlich zur Rückfahrt öffnete er seine Schleusen für den lang ersehnten Regen.
Bereitgestellt: 22.05.2025     Besuche: 78 Monat   
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